In Deutschland sind die beliebtesten Käsesorten Gouda und Camembert, wie eine Umfrage des Milchindustrieverbands 2019 ergab. 43 % der Befragten bevorzugten Gouda, 23 % Camembert und 17 % Emmentaler.
Käse isst man je nach Region anders: Im Norden mochte man lieber Gouda, im Osten lieber Camembert. Wie im Süden gekäst wird wurde nicht verraten.
Im Westen dagegen, genauer in Frankreich, ist Emmentaler die Nummer 1, weit dahinter liegt der Camembert, der seit Jahren im Sinkflug ist. 160.000 Tonnen Emmentaler aßen die Franzosen 2021, Camembert kam auf bescheidene 44.000 Tonnen.
Pro Jahr gerechnet isst der Durchnschnittsdeutsche 24 Kilogramm Käse, der Durchschnittsfranzose dafür 27. Das sind 16 % mehr. Der Franzose hat auch eine viel größere Auswahl an Käsen – und man muss es sagen, sie sind im Durchschnitt besser. Zumindest die, die in den Regalen von Supermarkt herumliegen.
Doch diese Vielfalt gefällt nicht allen, manche Franzosen sehen sie sogar als Problem. Sogar die ganz großen. Niemand geringer als der General de Gaulle meinte:
“Wie soll man ein Land regieren, indem es mehr als 246 Sorten Käse gibt!”
Charles de Gaulle, um 1960
Churchill sah das positiver und arbeitete auch mit positiveren Zahlen. Am Anfang des 2. Weltkrieges, als Deutschland Frankreich zur Überraschung aller zusammenfaltete, sagte er:
“Ein Land, das 360 unterschiedliche Käsesorten erschaffen hat, kann nicht sterben.”
Winston Churchull, 1940
Er sollte recht behalten.
Frankreich ist nicht gestorben und es gibt immer noch so viele Käsesorten. Und ein paar Weltkonzerne, die als Rohstoff Milch benutzen. Deutschland hat seitdem viele Gebiete verloren, vielleicht sind damit auch ein paar Käsesorten verschwunden. Vergleichbar große Milchkonzerne gibt es nicht.
Nicht nur historische Größen wissen nicht genau wieviele Käsesorten es in Frankreich gibt. Bis heute, trotz unserer vielen Möglichkeiten, die Welt komplett zu erfassen, bleibt die genaue Zahl ein Rätsel.
1.200 meinte das Centre interprofessionnel de l’économie laitière 2019, die Innung der Milchhersteller. Aber das Jahrbuch der Käsehersteller, der Guide du fromager, zählte 2018 über 2.300 Sorten.
In Deutschland ist die Lage ähnlich ungenau, nur schwankt man da zwischen 150 Sorten, oder 300, vielleicht sogar 500. Je nach Quelle. Auf jeden Fall deutlich weniger als in Frankreich.
Wieviele Käsesorten gibt es jetzt in beiden Ländern zusammen? Basierend auf den obigen Zahlen, zwischen 1.350 und 2.800.
Was bringen einem diese Zahlen? Schmecken dadurch die Käse besser? Nein. Sind sie also deswegen völlig sinnlos. Auch nicht. Eigentlich sollen sie einfach nur das Feld abstecken, über das ich regelmäßig schreiben will, über Käse.
Doch bevor ich damit anfangen, warte ich auf eine Art Startzeichen. Wer will, dass ich über Käse schreibe, der soll mir bitte eine Mail schreiben mit dem Betreff “Go Käse go!”, oder dem Betreff seiner Wahl mit demselben Inhalt. Danke!
Die Mail : agl (at) camcom . eu